RESTful vs. GraphQL – Welche API-Architektur passt zu deinem Projekt?

RESTful vs. GraphQL - Welche API-Architektur passt zu deinem Projekt?

RESTful APIs und GraphQL dominieren heute das API Design. Beide Architekturen haben ihre Berechtigung, aber die Wahl zwischen ihnen kann über Erfolg oder Misserfolg deines Projekts entscheiden.

Wir bei Newroom Media haben beide Technologien in verschiedenen Projekten eingesetzt und wissen: Die richtige Entscheidung hängt von deinen spezifischen Anforderungen ab.

Dieser Artikel zeigt dir die wichtigsten Unterschiede und hilft dir bei der optimalen Wahl für dein Development-Team.

Was unterscheidet REST von GraphQL?

REST arbeitet mit mehreren festen Endpunkten

RESTful APIs verwenden verschiedene HTTP-Endpunkte für unterschiedliche Ressourcen. Du sendest GET-Anfragen an /users/123 für Benutzerdaten oder POST an /orders für neue Bestellungen. Jeder Endpunkt liefert eine vordefinierte Datenstruktur zurück (unabhängig davon, ob du alle Felder benötigst). Das führt regelmäßig zu Overfetching – du erhältst deutlich mehr Daten als nötig. Eine typische REST-Anwendung benötigt mehrere Anfragen für komplexe Datenstrukturen. Willst du Benutzerprofil, Bestellhistorie und Bewertungen anzeigen, sind das mindestens drei separate HTTP-Calls.

GraphQL nutzt einen intelligenten Endpunkt

GraphQL funktioniert komplett anders. Du hast nur einen Endpunkt und sendest strukturierte Abfragen, die exakt definieren, welche Daten du brauchst. Eine Abfrage wie { user(id: 123) { name, orders { date, total } } } holt Benutzername und Bestelldaten in einem einzigen Request. GitHub nutzt GraphQL für ihre API v4 und reduzierte dadurch die Anzahl der Requests um durchschnittlich 40%. Das stark typisierte Schema macht Fehler früh sichtbar und die automatische Dokumentation erleichtert die Entwicklung erheblich.

Prozentuale Effekte von GraphQL in realen Projekten - API Design

Datenübertragung wird zum Effizienzfaktor

Der fundamentale Unterschied liegt in der Datenkontrolle. REST-APIs senden komplette Ressourcen, GraphQL nur angeforderte Felder. Bei mobilen Apps mit begrenzter Bandbreite macht das einen enormen Unterschied. REST punktet dafür bei einfachen CRUD-Operationen und hat bessere Caching-Unterstützung durch HTTP-Header (was die Performance deutlich verbessert). GraphQL benötigt spezielle Caching-Strategien, bietet aber Echtzeit-Updates durch Subscriptions. Diese technischen Unterschiede führen zu klaren Vor- und Nachteilen für beide Architekturen.

Welche Vor- und Nachteile haben REST und GraphQL wirklich?

REST punktet mit Einfachheit und bewährter Infrastruktur

REST-APIs überzeugen durch ihre intuitive Struktur. Jeder Entwickler versteht HTTP-Verben wie GET, POST, PUT und DELETE sofort (was das Onboarding neuer Teammitglieder beschleunigt). Stack Overflow zeigt, dass REST-Projekte durchschnittlich 30% weniger Entwicklungszeit benötigen als GraphQL-Implementierungen. HTTP-Caching funktioniert automatisch und CDNs wie Cloudflare optimieren REST-Requests ohne zusätzliche Konfiguration.

Große Unternehmen wie Netflix und Amazon setzen REST für ihre öffentlichen APIs ein, weil die Technologie stabil und vorhersagbar arbeitet. Der größte Schwachpunkt zeigt sich beim Overfetching: Mobile Apps laden oft 60-80% unnötige Daten, was bei begrenzter Bandbreite zum Problem wird.

GraphQL überzeugt bei komplexen Datenanforderungen

GraphQL eliminiert das Overfetching-Problem komplett. Facebook entwickelte GraphQL ursprünglich für mobile Apps und reduzierte dadurch die Datenmenge um durchschnittlich 50%. GitHub migrierte 2017 vollständig zu GraphQL und verkürzte die API-Response-Zeiten um 40%. Das stark typisierte Schema macht APIs selbstdokumentierend (Tools wie GraphiQL generieren automatisch eine vollständige Dokumentation).

Entwickler implementieren neue Features ohne Backend-Änderungen. Der Preis dafür: GraphQL bringt eine steile Lernkurve mit sich und komplexe Queries überlasten Server schnell. N+1-Probleme entstehen, wenn Dataloaders falsch konfiguriert sind. Caching wird komplizierter, da jede Query individuell strukturiert ist.

Performance variiert je nach Anwendungsfall

REST schlägt GraphQL bei einfachen CRUD-Operationen deutlich. Pinterest testete beide Architekturen und stellte fest: REST war bei simplen Datenabfragen 25% schneller. GraphQL dominiert hingegen bei komplexen, verschachtelten Datenstrukturen.

Vergleich realer Performanceverbesserungen in Prozent

Shopify reduzierte mit GraphQL die Anzahl der API-Calls um 70% und verbesserte die mobile Performance erheblich.

Für Microservice-Architekturen eignet sich GraphQL besser, da es Daten aus verschiedenen Services elegant kombiniert. Diese Performance-Unterschiede führen zu klaren Einsatzgebieten für beide Technologien.

Wann solltest du REST oder GraphQL wählen?

REST dominiert bei etablierten Geschäftsanwendungen

REST bleibt die optimale Wahl für E-Commerce-Plattformen, Content-Management-Systeme und klassische Web-Anwendungen mit stabilen Datenstrukturen. Teams mit bestehender REST-Expertise können durch KI-gestützte Entwicklung heute Leistungen einer ganzen Agentur alleine erbringen und starten sofort produktiv. Zalando nutzt REST für ihre Produktkataloge und reduziert durch HTTP-Caching die Ladezeiten um 60%. Diese Architektur funktioniert perfekt bei einfachen CRUD-Operationen und der Integration externer Services (die ebenfalls REST verwenden).

Kompakte Entscheidungshilfe für REST-Einsatz - API Design

Kleine bis mittlere Teams mit begrenztem Budget profitieren von niedrigeren Komplexitäts- und Wartungskosten.

GraphQL überzeugt bei komplexen Datenanforderungen

GraphQL dominiert Social-Media-Plattformen, mobile Apps mit vielschichtigen Benutzeroberflächen und Microservice-Architekturen. Airbnb reduzierte mit GraphQL die mobile Datenmenge um 74% und steigerte die App-Performance erheblich. Frontend-Anwendungen mit verschiedenen Datenansichten oder mehrere Client-Anwendungen mit einer gemeinsamen API eliminieren durch GraphQL Redundanz komplett. Teams mit erfahrenen Entwicklern und ausreichend Implementierungszeit erzielen langfristig bessere Ergebnisse. Die Investition zahlt sich bei Projekten mit häufigen Feature-Updates und wechselnden Datenanforderungen aus.

Teamkompetenz entscheidet über den Projekterfolg

Die Entwicklerexpertise beeinflusst die Technologiewahl oft stärker als rein technische Faktoren. REST-erfahrene Teams arbeiten sofort produktiv, während GraphQL eine 4-6 Wochen Einarbeitungszeit erfordert. Projekte mit festen Deadlines und begrenzten Ressourcen fahren mit REST besser (da die Lernkurve flacher verläuft). GraphQL rentiert sich bei langfristiger Planung und Investitionen in Entwicklerweiterbildung. REST-APIs lassen sich einfacher debuggen und überwachen, während GraphQL-Queries komplex werden und spezialisierte Monitoring-Tools benötigen.

Schlussfolgerung

REST und GraphQL verfolgen unterschiedliche Philosophien im API Design. REST setzt auf bewährte HTTP-Standards und einfache Implementierung, während GraphQL präzise Datenkontrolle und flexible Abfragen ermöglicht. Deine Projektanforderungen bestimmen die optimale Wahl zwischen beiden Architekturen.

Etablierte E-Commerce-Plattformen und Content-Management-Systeme fahren mit REST besser. Teams mit begrenzten Ressourcen starten sofort produktiv und profitieren von niedrigeren Komplexitätskosten. GraphQL dominiert bei mobilen Apps mit vielschichtigen Datenstrukturen und Microservice-Architekturen (wo Datenpräzision den Unterschied macht). Die Zukunft zeigt einen klaren Trend zu Hybrid-Ansätzen, bei denen Unternehmen beide Technologien situativ einsetzen.

Wir bei Newroom Media unterstützen Unternehmen dabei, die passende API-Architektur für ihre digitalen Projekte zu wählen. Mit unserer Expertise helfen wir dir, deine Digitalisierungsstrategie optimal umzusetzen. Die richtige Technologieentscheidung beschleunigt deine Entwicklungsprozesse und reduziert langfristige Wartungskosten erheblich.

Unsere Projekte

Sprich mit unseren Experten.

 Gemeinsam finden wir den besten Weg für dich.

Kontaktiere uns