Die Wahl der richtigen Softwarearchitektur entscheidet über Erfolg oder Misserfolg deines Projekts. Monolithen und Microservices bieten völlig unterschiedliche Ansätze mit eigenen Stärken und Schwächen.
Wir bei Newroom Media zeigen dir, welche Architektur zu deinem Team und deinen Zielen passt. Die Entscheidung hängt von konkreten Faktoren wie Teamgröße, Budget und technischer Expertise ab.
Welche Architektur verbirgt sich hinter deiner Software?
Monolithen: Alles in einem Paket
Ein Monolith funktioniert wie ein einziges, großes Programm. Alle Funktionen deiner Anwendung laufen in einem zusammenhängenden System (von der Benutzeroberfläche bis zur Datenbank). Du deployest alles zusammen, testest alles zusammen und skalierst alles zusammen.
Spotify startete als Monolith und konnte so schnell erste Versionen entwickeln. Der Vorteil liegt in der Einfachheit: Ein Repository, ein Deployment, eine Datenbank. Debugging wird einfacher, weil du den kompletten Datenfluss in einem System verfolgst. Teams arbeiten im gleichen Codebase und können Änderungen direkt implementieren.
Microservices: Jeder Service für sich
Microservices zerlegen deine Anwendung in kleine, unabhängige Programme. Jeder Service übernimmt eine spezifische Aufgabe und kommuniziert über APIs mit anderen Services. Netflix nutzt diese Architektur und kann so bis zu 1000 Mal pro Tag neue Versionen ausrollen.
Ein Service für Nutzerregistrierung, einer für Zahlungen, einer für Produktkatalog (jeder läuft eigenständig). Teams können unterschiedliche Programmiersprachen verwenden und Services individuell skalieren. Die Flexibilität steigt dramatisch, aber auch die Komplexität der Infrastruktur.
Der entscheidende Unterschied im Entwicklungsalltag
Die Entwicklung unterscheidet sich radikal zwischen beiden Ansätzen. Bei Monolithen arbeitest du in einem Codebase, machst einen Build und deployest einmal. Bei Microservices managst du mehrere Repositories, verschiedene Deployment-Pipelines und komplexe Abhängigkeiten zwischen Services.
Atlassian führte eine umfangreiche Migration von einem Monolithen zu Microservices durch. Der Aufwand steigt exponentiell, aber auch die Flexibilität. Teams können unabhängig arbeiten und müssen nicht auf andere warten (was die Entwicklungsgeschwindigkeit erhöht).
Diese grundlegenden Unterschiede wirken sich direkt auf Performance, Kosten und Wartbarkeit aus. Die Gestaltung der Architektur ist entscheidend für den langfristigen Erfolg deiner Software.

Diese Faktoren beeinflussen direkt deine Architektur-Entscheidung. Doch welche konkreten Kriterien helfen dir bei der Auswahl für dein spezifisches Projekt?
Welche Architektur bringt dein Team wirklich voran?
Performance und Skalierung in der Praxis
Monolithen übertreffen Microservices bei der reinen Geschwindigkeit deutlich. Ein LAMP-Stack verarbeitet problemlos 6.000 gleichzeitige Requests, während Microservices durch Netzwerkkommunikation zwischen Services zusätzliche Latenz erzeugen. Netflix kompensiert diese Nachteile durch intelligentes Caching und asynchrone Aufrufe (investiert aber erhebliche Ressourcen in die Optimierung).
Bei der Skalierung dreht sich das Verhältnis um. Microservices ermöglichen dir, nur die Services zu skalieren, die tatsächlich mehr Last haben. Zalando fährt seinen Produktkatalog-Service unabhängig vom Zahlungsservice hoch. Monolithen zwingen dich, die komplette Anwendung zu skalieren (auch wenn nur ein Bereich mehr Ressourcen braucht).
Entwicklungsgeschwindigkeit hängt von der Teamgröße ab
Kleine Teams arbeiten mit Monolithen deutlich schneller. Du brauchst keine komplexen Deployment-Pipelines und implementierst Änderungen direkt. Startups profitieren von dieser Einfachheit und rollen erste Versionen in Wochen statt Monaten aus.
Ab etwa 10 Entwicklern kippt der Vorteil zu Microservices. Amazon und eBay berichten von höherer Teamzufriedenheit, weil Entwickler autonomer arbeiten und keine langen Genehmigungsprozesse durchlaufen. Teams rollen zwei bis drei Mal täglich Updates aus, während Monolithen oft nur wöchentliche Releases erlauben.

Kosten explodieren mit steigender Komplexität
Microservices verursachen hohe Infrastrukturkosten, weil jeder Service eigene Ressourcen benötigt. In Zeiten von DevOps und Microservices stößt das traditionelle System an seine Grenzen, weshalb Unternehmen erheblich in Monitoring-Tools und DevOps-Automatisierung investieren. Die operativen Kosten übersteigen oft die Entwicklungskosten.
Monolithen haben niedrigere Betriebskosten durch zentrale Überwachung und einfache Deployment-Prozesse. Die technischen Schulden steigen aber dramatisch mit der Projektgröße. Komplexe Änderungen erfordern komplette Neuimplementierungen (was langfristig teurer wird als modulare Microservice-Updates).
Diese Faktoren beeinflussen direkt deine Architektur-Entscheidung. Doch welche konkreten Kriterien helfen dir bei der Auswahl für dein spezifisches Projekt?
Welche Faktoren entscheiden über deine Architektur-Wahl?
Teamgröße bestimmt deine Entwicklungsgeschwindigkeit
Teams unter 8 Entwicklern arbeiten mit Monolithen messbar effizienter. Du vermeidest komplexe Koordination zwischen Services und deployest direkt ohne aufwändige Orchestrierung. Spotify entwickelte ihre ersten Versionen mit einem 5-köpfigen Team als Monolith und konnte so innerhalb von 6 Monaten eine funktionsfähige Plattform launchen. Ab 10 Entwicklern kehrt sich dieser Vorteil um (Teams warten in einem Monolithen aufeinander und Merge-Konflikte steigen exponentiell).
Microservices zeigen ihre Stärken erst ab 15-20 Entwicklern pro Projekt. Amazon organisiert Teams nach der Two-Pizza-Regel mit maximal 8 Personen pro Service, wodurch jedes Team autonom arbeitet. Die technische Expertise deines Teams entscheidet über den Erfolg: Microservices erfordern DevOps-Kenntnisse, Container-Orchestrierung und verteilte System-Architektur. Ohne diese Skills scheitern viele Microservice-Projekte bereits in der Implementierungsphase.
Projektumfang und Skalierungsanforderungen bewerten
Projekte mit unter 100.000 aktiven Nutzern profitieren selten von Microservices. Ein gut optimierter LAMP-Stack bewältigt diese Last problemlos und verursacht 70% weniger Infrastrukturkosten als eine vergleichbare Microservice-Architektur. E-Commerce-Plattformen wie Zalando wechselten erst bei über 14 Millionen Kunden zu Microservices (die Komplexität der Zahlungsabwicklung, Lagerlogistik und Personalisierung erforderte einen modularen Ansatz).
Langfristige Skalierung rechtfertigt die höheren Initialkosten von Microservices. Netflix investierte über 2 Jahre in die Migration und kann heute Services individuell skalieren, was bei Spitzenlasten 40% der Serverkosten spart. Wenn du planst, innerhalb von 3 Jahren über 500.000 Nutzer zu erreichen oder internationale Märkte zu erschließen, solltest du direkt mit Microservices starten. Eine spätere Migration kostet durchschnittlich das Dreifache der ursprünglichen Entwicklungszeit.
Budget und Infrastruktur-Realitäten berücksichtigen
Microservices verursachen 3-5x höhere Betriebskosten in den ersten 18 Monaten durch Container-Orchestrierung, Monitoring-Tools und DevOps-Automatisierung. Atlassian investierte über 1,3 Millionen Dollar in ihre Migration zu über 1.300 Microservices, amortisierte diese Kosten aber durch 40% schnellere Feature-Entwicklung. Startups mit begrenztem Budget sollten mit Monolithen beginnen und eine schrittweise Migration planen (sobald die Finanzierung gesichert ist).
Cloud-Infrastruktur macht Microservices deutlich zugänglicher als früher. AWS, Azure und Google Cloud bieten Container-Services, die operative Komplexität reduzieren und Pay-per-Use-Modelle ermöglichen. Dennoch benötigst du mindestens 50.000 Euro jährliches Infrastruktur-Budget für eine produktive Microservice-Architektur mit ausreichendem Monitoring und Backup-Systemen. Die Teamgröße bestimmt deine Methodenwahl und beeinflusst maßgeblich den Erfolg deiner gewählten Architektur.

Schlussfolgerung
Die richtige Softwarearchitektur entscheidet über den langfristigen Erfolg deines Projekts. Teams unter 8 Entwicklern arbeiten mit Monolithen messbar effizienter und sparen dabei 70% der Infrastrukturkosten. Ab 15 Entwicklern und über 500.000 geplanten Nutzern rechtfertigen Microservices ihre höheren Initialkosten durch bessere Skalierbarkeit und autonome Teamarbeit.
Startups beginnen klug mit Monolithen und planen eine Migration, sobald die Finanzierung steht. Etablierte Unternehmen mit komplexen Anforderungen profitieren sofort von der Flexibilität modularer Architekturen. Netflix und Zalando beweisen, dass sich die Investition in Microservices langfristig durch 40% schnellere Feature-Entwicklung auszahlt (trotz höherer Initialkosten).
Bewerte deine aktuellen Ressourcen ehrlich und plane mindestens 18 Monate für eine erfolgreiche Microservice-Implementation. Die Architektur-Entscheidung prägt dein Projekt für Jahre und beeinflusst Entwicklungsgeschwindigkeit, Skalierbarkeit und Wartungskosten maßgeblich. Wir bei Newroom Media entwickeln maßgeschneiderte Digitalisierungslösungen für deine gewählte Architektur.